Bücher

Warum NaturGartenVerlag?

Eigentlich eher aus Not als aus Tugend geboren. Zwei gute und zwei weniger gute Gründe dazu.

Erstens: Ich hatte schon bei allen namhaften Verlagen, die irgendwas mit Natur, Garten, Tieren und Büchern machen, welche geschrieben. Da mir aber die Ideen nie ausgingen, kam auf Anfragen stets die lapidare Antwort, „wir haben doch schon ein Buch vom Witt“. Das führte 2006 zur Verlagsgründung mit gleich einem, dem ersten Buch: Nachhaltige Pflanzungen. Gibt es heute noch, nur ein ganz kleines bisschen dicker.

Backlist: Natürlich können Sie zu sammeln anfangen und die alten Ausgaben für eine ungewisse Zukunft horten. Aber eigentlich brauchen Sie jeweils nur die neueste. Von 2006 bis 2020 gab es fünf Auflagen. Und nur um zu wissen, um wieviel nachhaltiges Wissen sich vermehren kann, die Gewichte und Umfänge (erscheinen beim Klicken auf die Cover). So etwas geht nur mit Nachhaltigkeit.

Ja, und erstens ist auch gleich zweitens: Die übliche Verlagspolitik ist meine nicht. Bücher werden standardmäßig nur noch für eine Saison geschrieben. Die erste Auflage verkauft sich manchmal gut, dann wird nachgedruckt. Das Buch verschwindet trotzdem unter dem Stapel der allein in Deutschland 50.000 Neuerscheinungen jedes Frühjahr und jeden Herbst. Obwohl es nicht schlechter wurde in der Zwischenzeit. Wenige Verlage pflegen noch eine substanzielle Backlist, ältere und trotzdem noch aktuelle Werke. Noch schlimmer mit Ladenhütern. Die erste und einzige Auflage vom Blumenwiesenbuch bei BLV war 1995 so einer. Von den 10.000 Stück verkauften sich gerade mal 3000, dann wurde es eingestampft. Im NaturGartenVerlag darf ein Buch auch mal alt werden, sozusagen graue Haare und Falten bekommen, die der Weisheit. Denn mit jeder neuen Auflage steigt der Erfahrungspegel. Wissen wird mehr. Das hilft weiter als immer neue coffee-table-books mit schönen, leider nichtssagenden Bildern. Bei uns ist es leider manchmal umgekehrt: Nicht so schöne Bilder aus der Praxis, dafür inhaltschwer.

Drittens: Der NaturGartenVerlag ist gewiß der einzige Verlag, bei dem der Verlagschef ein Auge zudrückt, wenn es um klitzekleine unverständliche Bilder mit irgendwelchen komischen, ziemlich wahrscheinlich sogar heimischen Pflanzen geht. Der Verlagschef übersieht 1 scheinbar auch die meistens doch sehr abstrusen Fußnoten. Die entstammen den wirren Windungen des Autors Witt, kriechen hie und da zwischen den Zeilen raus, stören den Lesefluß, unterbrechen das Denken, lenken ab, sind also im Grunde nutzlos. Useless würde der Endländer 2 sagen. Klarer Fall, der Verlagschef braucht eine Brille.

Viertens: Jetzt haben Sie das Problem und wohlmöglich mehr als ein Buch vom NaturGartenVerlag. Wie schön. 4


1 Wir – und nicht nur wir – fragen uns schon seit langem:
Braucht er eine Brille?
Ist es ihm wurscht?
Wollte er überhaupt Verlagschef werden?
Wie ist sein Verhältnis zu Reinhard Witt?

Sie sehen schon, das übliche, viel Raum für Fragen, wenig Antworten.

2 Kein Schreibfehler. Die Briten sind am Ende. Raus. Damit bricht auch der zweitwichtigste Absatzmarkt des NaturGartenVerlages zusammen. 3

3 „Herr Witt, schon wieder eine völlig überflüssige Fußnote: Sie verkaufen doch kein Naturgartenbuch, kein einziges, nach England? Das läuft nur umgekehrt! Warum eigentlich?“

4 Ein Vorschlag für bessere Zeiten – nachdem der Trend eindeutig zum Zweitbuch geht. Legen Sie von den Altauflagen meiner Bücher eine eigene Backlist an. Als Notnagel für später. Falls es genau das Buch nicht mehr gibt, steigen die Preise ins astronomische. Ich habe schon meine Bücher für ein paar hundert Euro angeboten gesehen. Die es wirklich und schon lange nicht mehr gibt.